Kompanie 5 – Holthausen

Die 5. Kompanie des Schützenvereins Hemsen e. V. umfasst das Dorf Holthausen.

Holthausen
(Text: Wilhelm Schnieders im Jahr 2012)

Das Wasser, die Landwirtschaft und die ruhige Lage abseits von Durchgangsstraßen charakterisieren das Dorf Holthausen. In der ehemals selbstständigen Gemeinde leben nur 154 Einwohner. Damit ist sie der kleinste Ortsteil Meppens. Holthausen liegt knapp sechs Kilometer nördlich des Stadtzentrums.

Kompanie5-Holthausen_Glockenturm_500pxAn den Ortseingängen der Holthausener Dorfstraße weisen Begrüßungstafeln auf das Jubiläum „1000 Jahre Holthausen – Anno 2000“ hin. Mit einer eindrucksvollen Feier haben die Einwohner Holthausens dieses am 03. und 04. Juni 2000 gebührend gewürdigt und dabei auch den neuen Glockenturm beim Ehrenmal eingeweiht. In der ältesten Heberolle des Klosters Corvey, die nach übereinstimmender Meinung der Forschung aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts stammt und den Zustand zu Anfang des Jahrhunderts wiedergibt, taucht der Name „Holthausen“ auf, der sich eindeutig auf Holthausen bei Meppen bezieht. Belegbare Daten aus den letzten Jahrhunderten sind in Holthausen kaum vorhanden. Belegt ist jedoch die Furt in der Ems zwischen Holthausen und Abbemühlen, die ihre Bedeutung mit der Fertigstellung der Emsbrücke Wesuwe im Jahr 1914 verlor.

Im Jahr 1651 lebten in Holthausen nach einer Zählung des Kirchspiels Meppen 35 Einwohner. 1860 wurden hier zehn Feuerstellen (Haushalte) registriert. Bei der Gebietsreform 1974 hatte Holthausen 146 Einwohner und war damit die viertkleinste und mit 321 Hektar Fläche die kleinste selbständige Gemeinde im damaligen Landkreis Meppen. Wegen des geringen Anteils hochwasserfreier Flächen gab es nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten für eine bauliche Entwicklung. 1967 wurde der Bebauungsplan „Osterfeld“ aufgestellt. Erst 2003 wurde ein weiteres Baugebiet an der Schulstegstraße erschlossen.

Eine maßvolle Weiterentwicklung der Wohnsiedlungsbereiche wird seitens der Stadt Meppen angestrebt. Die Ems, der Dortmund-Ems- Kanal mit dem Wehr in Holthausen prägen das Landschaftsbild um Holthausen. Der alte Dorfkern befindet sich auf einer Flugsandinsel des Emstals. Deutlich sichtbar ist die Struktur eines lockeren Haufendorfes. Die Bauernhöfe liegen relativ weit auseinander und werden von hochstämmigen Bäumen umgeben. Die Ortsmitte markiert der im Zuge der Dorfsanierung 2002 entstandene Brunnenplatz, der viele Radfahrer auf der Emslandroute zum Verweilen einlädt. Um diesen gruppieren sich die HofsteIlen und die wenigen Wohnhäuser.

Weideflächen reichen bis in die Ortsmitte und verstärken den ländlichen Charakter. Die Wohngebiete liegen etwas abseits vom alten Siedlungsraum. Durch die Dorferneuerung wurde das Ortsbild sichtbar aufgewertet. Auch wenn Holthausen zahlenmäßig klein ist, wird hier der Gemeinsinn besonders groß geschrieben. Die von der gesamten Bevölkerung getragenen Maßnahmen der Dorferneuerung haben bewiesen, dass sich die Holthausener als eine große Familie verstehen. So wurde am 06. Mai 2001 der „Heimatverein Holthausen e. V.“ gegründet. Satzungsgemäß werden mit großem Engagement Heimat-, Traditions-, Brauchtums- und Kulturpflege sowie die Gestaltung des Ortsbildes gefördert und gepflegt.

Hier einige der Maßnahmen zur Dorferneuerung in den letzten Jahren:

1999/2000: Bau des Glockenturms, Bau des Bushäuschens Osterfeldstraße
2001: Bau des Brückengeländers an der Holthausener Dorfstraße
2002: Neugestaltung Dorfplatz mit Brunnen
2003: NeugestaltungWendehammer Osterfeldstraße
2004/2005: Bau der Rast- und Schutzhütte am Glockenturm und Bau des Bushäuschens am Dorfplatz

Das ehemalige Wehrhaus beherbergt die Jugendbegegnungsstätte der Vitus-Gemeinde „Haus am Wehr“ in einladend ruhiger idyllischer Lage nahe der Ems. Der Angelsportverein „Hüntel-Holthausen“ bietet Petri-Jüngern reichhaltige naturverbundene Möglichkeiten zur Ausübung ihres Hobbys an der Ems.

Zum Gedenken der Gefallenen beider Weltkriege mahnt das Ehrenmal an der Kreuzung Holthausener Dorfstraße/Schulstegstraße. Dieses wurde am 14. November 1976 eingeweiht. Es war als Ersatz für das alte Ehrenmal an der Hofstelle Hake aus dem Jahr 1925 neu aufgestellt worden. Im Ersten Weltkrieg und im Zweiten Weltkrieg sind jeweils sechs Einwohner aus Holthausen gefallen oder vermisst. Seit 1983 wird im jährlichen Wechsel mit Hüntel der Opfer beider Weltkriege und der Gefallenen der Orte in einer Trauerfeier gedacht.